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Teil 3 – Aus drei koreanischen Königsreichen wird ein Großreich

Samstag, 9. Januar 2010

In den Zeit n. Chr. Übernahmen drei Königreiche die Macht auf der Koreanischen Halbinsel: Silla, Baekje und Goguryeo. Das größte der drei Reiche, Goguryeo, führte immer wieder Auseinandersetzungen mit dem chinesischen Nachbarn im Norden. Nachdem Lolang, eine chinesische Kolonie in der Mitte der Halbinsel, von Goguryeo annektiert worden war, entstanden Konflikte zu den neuen Nachbarn, Silla und Baekje, die in der Folgezeit versuchten, China als militärischen Verbündeten zu gewinnen. Das Königreich Goguryeo ging daraufhin engere Verbindungen mit Japan ein. Ein sich über Jahrhunderte hinziehender Konflikt zwischen den beteiligten Mächten war die Folge, die sich bis ins 20. Jahrhundert hineinzog. Im Jahr 655 konnte das Reich Silla mit Hilfe seines chinesischen Verbündeten die konkurrierenden Mächte besiegen und beherrschte als Groß-Silla die Koreanische Halbinsel bis weit ins 9. Jahrhundert hinein. Die Hauptstadt des Großreiches galt damals als wohlhabende Millionenmetropole. Trotz der politischen Auseinandersetzungen bliebt die Halbinsel kulturell relativ homogen und pflegte zunehmend den Buddhismus als Religion. Nach dem Untergang Groß-Sillas übernahm über 450 Jahre hinweg Goryeo die Vormachtstellung, das sich als Nachfolgestaat des eroberten Königreichs Goguryeo verstand. Während des dritten Jahrzehnts des 13. Jahrhunderts wurde die Koreanische Halbinsel vollständig von den Mongolen besetzt. Eineinhalb Jahrhunderte später, im Jahr 1392, gelang des dem General Yi Song-gye, die Mongolen zu besiegen und zu vertreiben. Er gründete die Joseon-Dynastie, die bis 1897 fortbestand. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts konnten mehrere japanische Eroberungsversuche abgewehrt werden, brachten jedoch der Bevölkerung und der koreanischen Kultur große Zerstörungen. 1637 drangen die Soldaten der Mandschu, die die Vorherrschaft in China übernommen hatten, in das Joseon-Reich ein und wandelten das Land in einen chinesischen Vasallenstaat um, der sich in den folgenden drei Jahrhunderten von dieser Bevormundung nicht befreien konnte. Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Auseinandersetzungen zwischen China und Japan um die Einflussnahme auf die Koreanische Halbinsel schärfer, bis China 1895 Japan im ersten Japanisch-Chinesischen Krieg militärisch unterlag. Zwei Jahre darauf wurde ein unabhängiges Königreich Groß-Korea ausgerufen, das bis ins Jahr 1910 Bestand hatte.