Archiv für Februar 2010

Teil 7 – Südkorea entwickelt sich zu einer Wirtschaftsmacht

Montag, 22. Februar 2010

Die Entstehung des südkoreanischen Staats war die Folge der amerikanischen Befreiung der Südhälfte der Koreanischen Halbinsel am Ende des Zweiten Weltkriegs von der Besatzung durch die Japaner. Der Ausgang des Korea-Kriegs, in dem sich amerikanische und chinesische Soldaten gegenüberstanden, zementierte die Teilung Koreas in zwei Staaten mit unterschiedlichen politischen und wirtschaftlichen Systemen. Da während der japanischen Besatzungszeit der Großteil der Industrie im Norden in der Nähe der Rohstoffvorkommen aufgebaut worden war, musste Südkorea in den ersten Jahren seiner unabhängigen Existenz vorerst nur auf die Landwirtschaft setzen. Die Notwendigkeit, Bodenschätze zu importieren und das fehlende wirtschaftliche Geschick des ersten Präsidenten, Rhee Syng-man, führten dazu, dass bis Anfang der Sechziger Jahre kaum ein ökonomischer Fortschritt eingeleitet werden konnte. Durch einen Militärputsch machte sich 1961 General Park Chung-hee zum neuen Staatschef und führte bis zu seiner Ermordung 1979 eine in der Bevölkerung sehr umstrittene Militärdiktatur. Wirtschaftlich war das Regime jedoch erfolgreich. Durch die zunehmenden Industrieexporte stieg der Wohlstand Südkoreas spürbar an. Doch 1980 wurde unter General Chun Doo-Hwan erneut eine Militärdiktatur gegen den Willen großer Teile der Bevölkerung eingerichtet. Auch das zweite Militärregime konnte das Land wirtschaftlich weiter voranbringen und den Wohlstand erhöhen. Trotz zahlreicher Attentatsversuche hielt sich der General bis 1988 an der Macht. Sein designierter Nachfolger, der ehemalige General Roh Tae-woo, plante, demokratische Veränderungen einzuführen. 1987 wurde die Verfassung des Landes reformiert und eine Demokratie in Südkorea etabliert. Mit den Olympischen Sommerspielen 1988 in Seoul begann die politische Öffnung des Landes gegenüber der Weltöffentlichkeit. Das Land trat 1991 den Vereinten Nationen bei und nahm diplomatische Beziehungen zu den Ländern des ehemaligen Ostblocks auf. Zwischen Nord- und Südkorea wurde 38 Jahre nach dem Waffenstillstandsabkommen ein Nichtangriffspakt besiegelt.

Teil 6 – Der wirtschaftliche Absturz prägt das heutige Nordkorea

Mittwoch, 10. Februar 2010

Auch nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem Zusammenbruch der sozialistischen Systeme hielt das Regime in Nordkorea unverändert an seiner politischen und wirtschaftlichen Linie fest, um die Machtposition des Präsidenten nicht zu gefährden. Die Neunziger Jahre sind von einer dramatischen Hungersnot in der Bevölkerung gekennzeichnet. Die Welternährungsorganisation berichtet von über zwei Millionen Menschen, die in Nordkorea verhungert seien. Über acht Millionen Menschen seinen chronisch unterernährt. Im Gegenzug zu einzelnen politischen Zugeständnissen auf regionaler Ebene lieferte der südkoreanische Staat Lebensmittellieferungen in den Norden. Die Situation hat sich dennoch besonders seit dem Jahr 2007 weiter verschärft. Im Jahr 2000 wurde ein symbolische Entspannungspolitik eingeleitet, die zur Zusammenführung von getrennt lebenden Familienangehörigen und einer gemeinsamen Olympia-Mannschaft bei den Olympischen Spielen in Australien führte. Ein nachhaltige Entspannung konnte jedoch bis heute nicht umgesetzt werden.