teil 2 – Mongolische Nomaden erobern die Halbinsel

3. Januar 2010

Während der Jungsteinzeit, vor etwa 15.000 Jahren, war die Koreanische Halbinsel bereits besiedelt. Die speziellen Keramikfunde, die Archäologen entdeckt hatten, unterschieden sich stark von denen auf dem chinesischen und japanischen Festland und waren eher im Wolga-Raum verbreitet. Daraus ließ sich schließen, dass die Vorfahren der heutigen koreanischen Bevölkerung als Nomaden aus dem sibirisch-mongolischen Raum eingewandert waren. Die überaus zahlreichen Megalith-Fundstellen auf der gesamten Fläche Koreas zeugen davon, dass sich schon in der Bronzezeit vor gut 4000 Jahren eine homogene Kultur ausgebildet hatte. Die Hauptstadt des ersten historisch gut belegten Königreiches Go-Joseon war Asadal, die in der Gegend der heutigen nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang gelegen haben muss. Archäologische Funde belegen, dass der heute in einigen ländlichen Gegenden Koreas noch übliche Brauch, Holzpfähle mit als Glücksbringer angesehenen Vögeln zu schmücken, bereits 300 Jahre v. Chr. gepflegt wurde. In den folgenden Jahrhunderten wurden große Teile der Halbinsel zu chinesischen Kolonien. Während dieser Zeit wurde die chinesische Schrift in Korea eingeführt und die in China praktizierten Religionen des Buddhismus und des Konfuzianismus von der koreanischen Bevölkerung übernommen. Das an der Südspitze der Koreanischen Halbinsel gelegene Reich Jin blieb unterdessen unabhängig. Während sich im Norden nach und nach der mächtige Staat Goguryeo konstituierte, bestand der Südzipfel der Halbinsel aus einer Konföderation kleinerer Staaten, zu denen auch das Reich Silla sowie die Enklave Mimana gehörten. Mimana gehörte schon damals zum Einflussbereich Japans. Kulturhistoriker können belegen, dass bestimmte religiöse Rituale in allen Reichen der Halbinsel gleichermaßen begangen wurden.