Korea – eine Halbinsel mit tausendjähriger Tradition

1. Januar 2010

Auf der Koreanischen Halbinsel zwischen dem Gelben Meer und dem Japanischen Meer südlich der Volksrepublik China befinden sich seit Ende des Zweiten Weltkriegs zwei koreanische Staaten. Das Image der beiden Staaten in der Weltöffentlichkeit könnte unterschiedlicher nicht sein. Südkorea, die Republik Korea, gilt heute als ein gesundes technologisch führendes Industrieland mit einer international anerkannten demokratischen Staatsform. Wirtschaftlich gesehen gehört Südkorea zu den 15 stärksten Ländern der Welt. Mehrere Weltkonzerne aus dem Technologiebereich, dem Fahrzeug- und dem Schiffsbau haben ihren Sitz in der Republik Korea, darunter Samsung, LG oder Hyundai. Südkorea ist auch aus touristischer Sicht ein offenes Land und hat im Jahr 2002 zusammen mit seinem östlichen Nachbarn Japan die 17. Fußball-Weltmeisterschaften ausgetragen. Auf der nördlichen Hälfte der Koreanischen Halbinsel liegt die Demokratische Volksrepublik Korea, auch Nordkorea genannt. Politisch gilt das Land als stalinistischer Staat mit einer diktatorischen Staatsform. Neben der gemeinsamen Grenze mit seinem südlichen Nachbarn grenzt Nordkorea im Norden an China und im Nordosten an Russland. Die großen lang anhaltenden wirtschaftlichen Probleme stellen in vielen Regionen des Landes eine beinahe existenzielle Bedrohung für die Bevölkerung dar. Das Land arbeitet seit Jahrzehnten auf der Grundlage einer zentralisierten Planwirtschaft und pflegt nur wenig Handelsbeziehungen mit den Staaten der Weltgemeinschaft. Die Armee Nordkoreas gilt als die zweitgrößte Asiens hinter der der Volksrepublik China. Internationale Menschenrechtsorganisationen kritisieren immer wieder die fehlende Informationsfreiheit und die schwierige Menschenrechtslage für die Bevölkerung des Landes. Starker internationaler Kritik sind das Militärraketen- und das Atomwaffenprogramm der nordkoreanischen Regierung ausgesetzt. Zwischen den beiden koreanischen Staaten wurde eine etwa 4km breite entmilitarisierte Zone eingerichtet. Ein erster Grenzübergang seit Anfang der Fünfziger Jahre wurde vor wenigen Jahren als politisches Symbol des Aufeinanderzugehens der lange Zeit verfeindeten Staaten eingerichtet. Das Klima der Koreanischen Halbinsel wird durch ein gemäßigtes Kontinentalklima geprägt. Während der Sommermonate treten immer wieder Monsunwinde auf, im Herbst wird die Insel nicht selten von Taifunen heimgesucht. Der Winter in Korea ist eher eine trockene und kalte Jahreszeit. Touristisch ist der Norden der Halbinsel kaum erschlossen. Die nordkoreanische Regierung setzt nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht auf eine Abschottungspolitik. Südkorea ist dagegen ein sicheres Reiseland, das in zehn politische Regionen gegliedert ist und über eine sehr gute Infrastruktur verfügt. Bedeutende Sehenswürdigkeiten befinden sich nicht nur in der Hauptstadt des Landes, der 10-Millionen-Metropole Seoul. Die koreanischen Königspaläste gehören zum Weltkulturerbe der UNESCO. Nicht zuletzt die Highlights moderner Architektur machen Seoul heute zu einer Weltmetropole. Auch die Küstenstädte des Landes im Südosten kennzeichnen sich durch eine beeindruckende Vitalität. Vor der Südküste der Republik Korea liegt die Insel Jejudo, die nicht nur von den Koreanern als Ausflugsinsel sehr gefragt ist. Aber auch das Festland weist zahlreiche außergewöhnliche Naturschönheiten auf. Bis zur Annexion durch den japanischen Nachbarn im Jahr 1910 und der Teilung des Landes, die faktisch 1947 begann, konnte sich auf der Halbinsel in einer fast tausendjährigen gemeinsamen Geschichte eine einheitliche koreanische Gesellschaft mit einer blühenden Kultur entwickeln.